„Out of the White“

 

Landschaft ohne Licht und Schatten, fast farblos. Jede Kontur, jede Nuance wird zur Kostbarkeit. Deren Größe, Entfernung und Bedeutung bleibt oft rätselhaft. Da nichts mehr greifbar erscheint, ist Zeit und auch Gefahr verschwunden. Doch immer wieder zeigen kleine Fenster im Diffusen konkrete Objekte, die einen Rückweg zu Bekanntem erahnen lassen.

 

„Out of the White“ spielt mit Worten. „Whiteout“ ist der Fachbegriff für ein Lichtphänomen: auf schneebedecktem Boden verschwinden bei gedämpftem Licht (Wolken, Schneetreiben, Sturm) viele bis alle Konturen. In den Polregionen oder beim Bergsteigen eine sehr kritische Situation – man sieht nichts, nicht einmal ob es hinauf oder hinunter geht. Der Körper schaltet auf „Alarm“, man agiert mit Kompass, Höhenmesser und GPS. Der Fotoapparat bleibt im Rucksack. Ganz langsam und nach vielen Jahren, in denen ich immer wieder im „Whiteout“ feststeckte, konnte ich diesen Situationen einen ästhetischen Reiz abgewinnen.

Die Besonderheit der Lokalität - ein Gletscher in Grönland oder den Rocky Mountains, Tundra in Norwegen oder Wald im Harz… - rückt dabei in den Hintergrund.



Out of the white, Foto-Ausstellung, Tilmann Graner

2015/16 wurden diese Fotos in einer großen Doppelausstellung gezeigt - gemeinsam mit "On the Beach".

Geprintet auf mattem, reinweißem Papier bis DIN A 2, glaslos gerahmt.

Ganz losgelassen haben mich beide Themen seither nicht, es sind neue Fotos dazu gekommen.